Das Wichtigste in Kürze
Du bist Einzelunternehmer oder Investor und möchtest Steuern sparen? Dann erfahre jetzt, wie Du mit der Umwandlung Deines Einzelunternehmens oder der Gründung einer Kapitalgesellschaft Deine Steuerlast senkst. Vorab haben wir die wichtigsten Facts für Dich zusammengestellt:
- GmbHs und andere Kapitalgesellschaften sind kapitalorientiert. Bei einer OHG oder KG stehen die Personen im Vordergrund.
- Zu den kapitalorientierten Gesellschaften gehören auch die Aktiengesellschaft (AG) und die Unternehmergesellschaft (UG).
- Kapitalgesellschaften zahlen deutlich weniger Steuern.
- Weil eine GmbH oder eine Genossenschaft Dir keinen optimalen Vermögensschutz bieten, stellen wir Dir mit der Gründung einer Stiftung oder der Errichtung einer Holding zwei interessante Alternativen vor.
- Wenn Du einmal live sehen möchtest, wie Steuergestaltung auf dem Niveau der Großkonzerne für den Mittelstand funktioniert, dann trage Dich hier für unser kostenfreies Live-Webinar mit Nelson Cremers ein.
Kapitalgesellschaften gehören in Deutschland der Körperschaftsteuerwelt an. Dies ist für Dich mit einer geringeren Steuerbelastung verbunden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Du gegenüber Deinen Kunden seriös auftrittst. Auf der anderen Seite gibt es auch einige Nachteile. Hierzu zählen der höhere Buchführungsaufwand und die Pflicht, eine Bilanz zu erstellen. Nutzt Du diese Vorgabe aber zu Deinem Vorteil, senkst Du mit der Bildung von Rückstellungen Deine Steuerlast.

Das Steuerrecht in Deutschland unterscheidet zwei Systeme. Dies sind die Einkommensteuerwelt und die Körperschaftsteuerwelt. Eine GmbH in der Körperschaftsteuerwelt zahlt deutlich weniger Steuern.
Was ist eine Kapitalgesellschaft?
Um in Deutschland ein Unternehmen aufzubauen, musst Du Dich für eine bestimmte Rechtsform entscheiden. Hier stehen Dir z. B. ein Einzelunternehmen oder eine offene Handelsgesellschaft (OHG) zur Verfügung. Du kannst aber auch eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), eine Aktiengesellschaft (AG) oder eine Unternehmergesellschaft (UG) gründen. Die drei Letztgenannten gehören zu den Kapitalgesellschaften.
Zur Kapitalgesellschaft Definition gehört, dass das Unternehmen durch ein Organ im Innen- und Außenverhältnis vertreten wird. Bei der GmbH übernimmt diese Aufgabe der Geschäftsführer. Daneben gibt es die Gesellschafterversammlung. Hier bestimmen die Gesellschafter z. B., ob ein erwirtschafteter Gewinn an die Gesellschafter ausgeschüttet wird oder ob das Geld für Investitionen in der GmbH verbleiben soll.
Infobox: Gesellschafterversammlung
- Die Gesellschafterversammlung ist das oberste Organ der GmbH.
- Sie besteht aus allen Gesellschaftern die an der GmbH beteiligt sind.
- Die Gesellschafterversammlung bestellt den Geschäftsführer und kann diesen auch abberufen.
- Sie stellt den Jahresabschluss fest und entscheidet über die Verwendung des Gewinns.
- Die Satzung der GmbH kann nur mit einer Mehrheit von 75% in der Gesellschafterversammlung geändert werden.
Entscheidest Du Dich für eine AG, bestimmst Du einen Vorstand und einen Aufsichtsrat. Anders als die GmbH gibt eine AG Aktien aus, die am Kapitalmarkt gehandelt werden. Die Aktionäre finden sich in der Hauptversammlung zusammen. Dies ist das dritte Organ einer AG.
Im Unterschied zu einer Personengesellschaft steht bei einer GmbH oder UG das Kapital im Vordergrund. Hier haften die Gesellschafter – bis auf einige Ausnahmen – ausschließlich mit ihrem Gesellschaftsvermögen.
Beispiel 1:
Du gründest zusammen mit zwei anderen Gesellschaftern eine GmbH. In der Gesellschafterversammlung beschließt ihr, dass jeder Anteilseigner einen Betrag von 15.000 Euro auf das Stammkapital leisten soll. Dieses Stammkapital entspricht dem Haftkapital. Gegenüber den Gläubigern Eurer Gesellschaft haftet ihr bis zu einem Betrag von maximal 45.000 Euro. Euer Privatvermögen bleibt in der Regel vor dem Zugriff des Finanzamts oder eines Insolvenzverwalters geschützt.
Beachte:
Von dem Grundsatz der Haftungsbeschränkung einer GmbH gibt es einige Ausnahmen. Dazu später mehr.
Als Einzelunternehmer oder als Teilhaber einer Personengesellschaft kannst Du dagegen auch mit Deinem Privatvermögen in Regress genommen werden, wenn der Insolvenzfall eingetreten ist.
Ob Du Dich für eine Personengesellschaft oder ein kapitalorientiertes Unternehmen entscheidest, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für Deine Wahl ist z. B. wichtig, ob Du lieber allein arbeitest oder ein Teamworker bist. Außerdem solltest Du Dir Gedanken über das Risiko Deiner Geschäftsidee machen. Ein weiterer wichtiger Aspekt bezieht sich auf die Haftungsbeschränkung. Bei der Beantwortung dieser Fragen lassen wir Dich nicht allein. Mit dem Wissen aus unserem SteuerMentoring findest Du sicher eine geeignete Rechtsform. Denn wir fühlen uns nicht nur dafür verantwortlich, Dir das notwendige Steuerwissen zu vermitteln. Mit unserer Expertise stehen wir Dir auch bei der praktischen Gestaltung Deiner Steuern zur Seite.
Welche Kapitalgesellschaften gibt es?
Das deutsche Recht unterscheidet diverse Formen von Kapitalgesellschaften. Zu den kapitalorientierten Unternehmen, die am häufigsten auf dem Markt auftreten zählen:
- GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung)
- AG (Aktiengesellschaft)
- UG (Unternehmergesellschaft)

GmbH, AG und UG gehören in Deutschland zu den bekanntesten Kapitalgesellschaften. Hier profitierst Du von einer geringeren Steuerbelastung und einem seriöseren Auftreten am Markt.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Eine GmbH kannst Du allein oder mit mehreren Gesellschaftern gründen. Das Mindest-Stammkapital ist auf 25.000 Euro festgelegt (§ 5 Absatz 1 GmbHG). Wichtig ist, dass Du ein Stammkapital von mindestens 12.500 Eurodirekt einlegst und den Restbetrag zu einem späteren Zeitpunkt auf das Geschäftskonto einzahlst. Außerdem musst Du einen notariell bestätigten Gesellschaftsvertrag erstellen und die Gesellschaft im Handelsregister eintragen lassen.
Zu den Vorteilen Deiner GmbH gehört die Flat-Tax-Besteuerung von derzeit 30 %. Abhängig vom Ausgang der Bundestagswahl 2025 könnte sich diese Höhe auf 25 % reduzieren. Einen Nachteil musst Du mit den Bürgschaften in Kauf nehmen, die viele Banken von Dir bei der Gründung verlangen. Mit der Bürgschaft eines GmbH-Geschäftsführers beschäftigen wir uns noch etwas weiter unten in diesem Artikel.
Aktiengesellschaft
Das Grundkapital einer Aktiengesellschaft liegt bei mindestens 50.000 Euro. Um dieses Eigenkapital zu finanzieren, geben die Gründer Aktien aus, die auf dem Aktienmarkt gehandelt werden. Anders als bei einer GmbH musst Du als Gesellschafter das Kapital nicht allein aufbringen. Mit dem Erwerb einer oder mehrerer Aktien stehen dem Aktionär aber auch mehrere Rechte zu. So darf er an der Hauptversammlung teilnehmen und gegebenenfalls sein Stimmrecht durchsetzen. Schüttet die AG ihren Gewinn aus, kann der Aktionär seinen Anteil an dem Unternehmensgewinn (Dividende) gegen die AG geltend machen.
Eine Haftung auf das Gesellschaftsvermögen ist hier ebenso wie bei einer GmbH möglich. Als Nachteil kann hier die enge Reglementierung durch das Aktiengesetz genannt werden. Hiernach besteht neben der Buchführungspflicht auch eine Publizitätspflicht, wonach der Jahresabschluss einer AG jedes Jahr im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht werden muss.
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) – kurz UG – gilt als „Mini-GmbH“. Für ihre Gründung ist ein Stammkapital von mindestens einem Euro notwendig. Der Nachteil dieser Rechtsform zeigt sich – wie im folgenden Beispiel klar wird – bei der Pflicht zur Rücklagenbildung.
Beispiel 2:
Du gründest eine UG und zahlst ein Stammkapital von 100 Euro auf das Geschäftskonto ein. Im ersten Geschäftsjahr erwirtschaftest Du einen Gewinn von 10.000 Euro. Diesen möchtest Du zu 50% an Dich ausschütten. Du musst aber mindestens 25% der Ausschüttung (1.250 Euro von 5.000 Euro) in eine Rücklage einstellen, mit der Du das Stammkapital Deiner UG erhöhst. Als Auszahlungsbetrag bleiben für Dich nur 3.750 Euro.
Diese Verpflichtung erfüllst Du solange, bis sich ein Stammkapital von mindestens 25.000 Euro angesammelt hat. Ab diesem Zeitpunkt geht Deine UG formal in eine GmbH über.
Infobox: Rücklagenbildung in der UG
- Nach § 5a Absatz 3 GmbHG muss jede UG aus ihrem Gewinn eine Rücklage bilden.
- In diese Rücklage stellt die UG 25% des Jahresüberschusses ein. Ein aus den Vorjahren bestehender Verlustvortrag muss berücksichtigt werden.
- Ziel der Rücklagenbildung ist es, die UG mit einer soliden Eigenkapitaldecke auszustatten.
- Bei einem Stammkapital von 25.000 Euro geht eine UG formal in eine GmbH über. Ab diesem Zeitpunkt muss die Rücklage nicht mehr fortgeführt werden.
Welche Steuern zahlt eine GmbH?
Kapitalgesellschaften zahlen in Deutschland die folgenden Steuern:
- Körperschaftsteuer
- Gewerbesteuer
- Umsatzsteuer

Die Steuern einer Kapitalgesellschaft unterteilen sich in die Steuern, die sie selbst zahlt und in die Steuern, für deren korrekte Abführung an das Finanzamt sie verantwortlich ist.
Körperschaftsteuer
Die Körperschaftsteuer fußt auf den Regelungen im Körperschaftsteuergesetz (KStG). Sie gilt als Einkommensteuer der juristischen Personen des privaten Rechts. Hiermit ist z. B. eine GmbH gemeint. Die Körperschaftsteuer steht aktuell bei 15 %. Sie wird auf das zu versteuernde Einkommen einer GmbH erhoben (§ 23 KStG). Dieses zu versteuernde Einkommens ermittelst Du, indem Du einen erzielten Jahresgewinn um verdeckte Gewinnausschüttungen, die nicht abziehbaren Aufwendungen und noch weitere Posten korrigierst.
Beispiel 3:
Deine GmbH hat einen Jahresgewinn von 90.000 Euro erwirtschaftet. Nach der Berücksichtigung diverser Korrekturbeträge ermittelt sich ein zu versteuerndes Einkommen von 85.000 Euro. Auf dieses wird der Körperschaftsteuersatz von 15 % angewendet.
Körperschaftsteuer = 85.000 Euro x 15 % = 12.750 Euro
Zum Vergleich:
Müsstest Du als Einzelunternehmer ein zu versteuerndes Einkommen der Einkommensteuer unterwerfen, ermittelt sich für Dich die folgende steuerliche Belastung:
Einkommensteuer = 85.000 Euro x 45 % = 38.250 Euro
Du siehst: Mit einer GmbH zahlst Du deutlich weniger Steuern als mit Deinem Einzelunternehmen. Mehr zu diesem und anderen spannenden Themen aus dem Steuerrecht erfährst Du, wenn Du Dich für ein Live-Webinar mit Nelson Cremers anmeldest. Du diskutierst mit unserem Steuerexperten Deine individuelle Steuersituation und erhältst erste effektive Tipps zum Steuern sparen.
Gewerbesteuer
Die Gewerbesteuer wird allen Gewerbetrieben in Deutschland auferlegt. Führst Du eine GmbH, liegt nach dem Gewerbesteuergesetz (GewStG) ein Gewerbebetrieb vor. Dies bedeutet, dass eine Kapitalgesellschaft wie die GmbH oder die UG grundsätzlich immer Gewerbesteuer zahlen muss. Eine Ausnahme hiervon gibt es bei einer rein vermögensverwaltenden GmbH.
Die Erhebung und Verwaltung der Gewerbesteuer steht den Städten und Gemeinden zu. Für die Ermittlung wird ein bestimmtes Verfahren bemüht, bei dem die Gewerbesteuermesszahl und der Gewerbesteuerhebesatz eine Rolle spielen. Die Hebesätze werden von den Städten und Gemeinden in Eigenregie festgesetzt. So kann es sein, dass Du in Leverkusen eine niedrigere Gewerbesteuer zahlst als in Köln oder Düsseldorf.
Wichtig:
Als gewerbetreibender Einzelunternehmer oder als Gesellschafter einer Personenhandelsgesellschaft (OHG oder KG) profitierst Du von dem Gewerbesteuerfreibetrag. Dieser wurde gemäß § 11 Absatz 1 Nr. 1 GewStG auf 24.500 Euro festgelegt. Mit einer Kapitalgesellschaft profitierst Du hiervon nicht.
Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer wird auf alle Verkäufe und Dienstleistungen erhoben, wenn kein Steuerbefreiungstatbestand des § 4 UStG erfüllt ist. Ein solcher Steuerbefreiungstatbestand ist z. B. § 4 Nr.12a UStG. Hiernach ist die langfristige Vermietung von Wohnraum grundsätzlich von der Umsatzsteuer befreit.
Für die meisten umsatzsteuerpflichtigen Vorgänge greift der Regelsteuersatz von 19 %. Für bestimmte Leistungen – z. B. den Verkauf von Lebensmitteln, Büchern und Zeitungen – wird ein ermäßigter Steuersatz von 7% verlangt.
Als umsatzsteuerpflichtiger Unternehmer bist Du gemäß § 15 UStG zum Vorsteuerabzug berechtigt. Dies bedeutet, dass Du Dir die Umsatzsteuer aus Deinen Eingangsrechnungen vom Finanzamt erstatten lassen kannst.
Hinsichtlich der Kapitalertragsteuer und der Lohnsteuer gibt es für die Verantwortlichen in einer GmbH zwei wichtige Punkte zu beachten:
- Die Kapitalertragsteuer (heute als Abgeltungssteuer bekannt) fällt an, wenn eine GmbH einen Gewinn an die Gesellschafter ausschüttet. Die Zahlungspflicht besteht ausschließlich bei dem Gesellschafter. Die GmbH ist jedoch dafür verantwortlich, dass die Abgeltungssteuer angemeldet und an das Finanzamt abgeführt wird. Hierzu erstellt sie eine Kapitalertragsteuer-Anmeldung.
- Gleiches gilt für die Lohnsteuer. Die fällige Lohnsteuer wird durch das Lohnsteuerabzugsverfahren einbehalten und mit der Lohnsteuer-Anmeldung beim Finanzamt angezeigt. Wird die Lohnsteuer nicht bezahlt, haftet die GmbH als Arbeitgeber. Die sogenannte Arbeitgeberhaftung ist im § 42d AO (Abgabenordnung) geregelt.
Wie Du Deine Steuerlast z. B. mit einer GmbH drastisch senken kannst, zeigen wir Dir ausführlich in unserem Beitrag “Steuern sparen mit einer GmbH: Ein umfassender Ratgeber”. Du findest ihn neben anderen interessanten Artikeln zum Thema Steuern sparen auf diesem Blog.
Kapitalgesellschaft und Steuern sparen: Warum solltest Du eine GmbH gründen?
Für die Gründung einer GmbH spricht, dass Du deutlich weniger Steuern zahlst – im Schnitt bis zu 30% – als mit einem Einzelunternehmen oder als Teilhaber einer Personengesellschaft. Überdies hast Du die Möglichkeit, mit Deiner GmbH in drei andere steuerliche Identitäten zu schlüpfen. Wie Dir das folgende Beispiel zeigt, beeinflusst Du damit maßgeblich Deine Steuerlast:
Beispiel 4:
Als Einzelunternehmer hast Du keine andere Möglichkeit. Erwirtschaftest Du einen Gewinn von z. B. 500.000 Euro musst Du den kompletten Betrag mit Deinem persönlichen Steuersatz der Einkommensteuer unterwerfen. Dieser persönliche Steuersatz liegt in der Spitze bei 45 %.
In der Kapitalgesellschaft profitierst Du zunächst davon, dass die Gesellschaft als eigenständiges Steuersubjekt mit einem Steuersatz von maximal 30 % besteuert wird. Damit zahlst Du schon einmal 15% weniger Steuern als in Deinem Einzelunternehmen. Ist Deine GmbH mit einer Immobilienverwaltung ausschließlich vermögensverwaltend tätig, reduziert sich die Steuerlast noch einmal um 15%. Dies liegt schlichtweg daran, dass eine vermögensverwaltende GmbH auf den Ertrag aus einer Immobilienverwaltung keine Gewerbesteuer zahlt. Für eine vermögensverwaltende GmbH fällt somit nur die Körperschaftsteuer von 15% an.
Du fragst Dich, welche Steuern Du auf privater Ebene mit einer GmbH zahlen musst. Die einfache Antwort lautet: Solange Du von Deiner GmbH kein Geld bekommst, zahlst Du privat gar keine Steuern.
Jetzt zeigen wir Dir, wie Du mit drei anderen steuerlichen Identitäten Geld steueroptimiert aus der GmbH auf Dein Privatkonto holst:
- In der Gesellschafterversammlung beschließt Du, dass Dir der komplette Gewinn von 500.000 Euro ausbezahlt wird. Hierauf erhebt das Finanzamt mit 25% die Abgeltungssteuer.
- Du schließt mit Deiner GmbH einen Geschäftsführervertrag ab und beziehst ein Gehalt. Hier zahlst Du zwar Lohnsteuer. Aber Du generierst auch einen steuerlichen Vorteil: Denn die GmbH kann dieses Geschäftsführergehalt als steuermindernde Betriebsausgabe ansetzen.
- Du lässt Dir von Deiner Kapitalgesellschaft ein Darlehen mit einer fremdüblichen Verzinsung auszahlen. Hierauf fällt keine Einkommensteuer an, weil die Auszahlung eines Darlehens vom Einkommensteuerrecht nicht erfasst wird.
Du möchtest von dem Einzelunternehmen in die GmbH wechseln und wartest den passenden Zeitpunkt ab. Dann überlege Dir diesen Schritt, wenn Deine Entnahmen kleiner sind als Dein Gewinn. Dieser Gewinn sollte dann aber bei mindestens 90.000 Euro (Zusammenveranlagung: 180.000 Euro) liegen.
Kann auch ein Freiberufler in die GmbH wechseln?
Der Weg in eine Kapitalgesellschaft steht Dir auch offen, wenn Du als Freiberufler eine zweite steuerliche Identität planst, um Steuern zu sparen. Möchtest Du aus erster Hand wissen, warum Du jetzt in eine GmbH wechseln solltest, schaue Dir das folgende Video mit unserem Steuerexperten Nelson Cremers an. Hier erklärt Dir der Fachmann, welche positiven Auswirkungen sich schon bei einem Gewinn von 200.000 Euro ergeben können, wenn Du diesen in der GmbH versteuerst:
Welche Vorteile bietet Dir eine GmbH konkret?
Möchtest Du als Unternehmer Deine Steuern proaktiv gestalten, bietet Dir der Wechsel in eine Kapitalgesellschaft – neben der schon erwähnten Flat-Tax-Besteuerung von 30% – die folgenden Vorteile:
- Wenn Du über Deine GmbH eine Holding installierst und Gewinne ausschüttest, werden nur 5% des Ausschüttungsbetrages versteuert. 95% sind nach § 8b KStG von der Steuer freigestellt.
- Die Steuerbefreiung des § 8b KStG greift bei einer Holding auch, wenn Du das Tochterunternehmen zu einem späteren Zeitpunkt verkaufst. Auch hier musst Du nur 5% des Verkaufserlöses der Körperschaftsteuer unterwerfen.
- Vermietet Deine GmbH ausschließlich Immobilien, reduziert sich die gesamte Steuerbelastung in der Holding von 30% auf 15%.
- Dein Geschäftsführergehalt macht die GmbH als steuermindernde Betriebsausgabe geltend.
Welche Risiken hast Du bei einer GmbH im Blick?
Eine GmbH bietet Dir nicht ausschließlich Vorteile. Beschäftige Dich mit den folgenden Nachteilen, bevor Du die ersten Schritte einer GmbH-Gründung in die Wege leitest:
Die Haftung ist bei einer GmbH generell auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Dies gilt jedoch nicht, wenn Du Deiner Gesellschaft eine Bürgschaft gegeben hast. In diesem Fall musst Du persönlich für den Betrag haften, für den Du Dich privat verbürgt hast.
Als Gesellschafter-Geschäftsführer kannst Du ebenso haftbar gemacht werden, wenn man Dir eine Pflichtverletzung vorwerfen kann.
Beispiel 5:
Obwohl Dein Buchhalter Dich rechtzeitig darauf hingewiesen hat, dass die GmbH überschuldet und zahlungsunfähig ist, beantragst Du nicht die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Damit hast Du eine maßgebliche Pflicht verletzt, für die Du auch belangt werden kannst.
Als Gesellschafter-Geschäftsführer bestimmst Du selbst, wie hoch Dein Gehalt ist. Dabei musst Du jedoch aufpassen, dass Du nicht in eine verdeckte Gewinnausschüttung schlitterst. Denn eine verdeckte Gewinnausschüttung führt dazu, dass Du Steuern für die GmbH und auf privater Ebene nachzahlen musst. Dies ist der Fall, wenn Dein Gehalt als Gesellschafter-Geschäftsführer einem Fremdvergleich mit anderen GmbH-Geschäftsführern aus derselben Branche nicht standhält. Deshalb ist es ratsam, dass Du Dich bei der Bestimmung des optimalen Gehalts von Deinem Steuerberater in Leverkusen beraten lässt.
Sei auch achtsam, wenn Du Deutschland verlassen möchtest und mit mindestens 1% an einer GmbH beteiligt bist. Denn in diesem Fall musst Du unter Umständen die Wegzugsteuer zahlen. Um die Wegzugsbesteuerung zu vermeiden, stehen Dir verschiedene Wege offen. Möchtest Du für Deinen Exit optimal vorbereitet sein, lies unseren Beitrag auf diesem Blog. Bei weiteren Fragen kannst Du Dich gerne an uns wenden.
Ein weiteres Risiko besteht für Dich, wenn Du eine in der GmbH gehaltene Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen möchtest. Unabhängig vom Ende der Spekulationsfrist musst Du den Veräußerungserlös mit 15% versteuern. Dieses Problem umgehst Du mit einer cleveren Steuergestaltung. Du fragst Dich, wie? Frage Deinen Berater vom SteuerMentoring. Wir helfen Dir gerne weiter.
Infobox: Spekulationsfrist
- Die Spekulationsfrist wird für Dich interessant, wenn Du privat oder in der Rechtsform einer Personengesellschaft eine vermietete Immobilie veräußern möchtest.
- Hältst Du die Spekulationsfrist von 10 Jahren ein, kannst Du die Immobilie steuerfrei verkaufen.
- Für eine Kapitalgesellschaft ist die Spekulationsfrist ohne Bedeutung. Dies bedeutet, dass Du einen Veräußerungserlös aus einem Immobilienverkauf mit 15% Körperschaftsteuer versteuern musst.
Ist eine Genossenschaft die bessere Alternative?
Die Genossenschaft ist eine Mischform aus Kapital- und Personengesellschaft. Ihr Ziel besteht nicht darin, einen Gewinn zu erwirtschaften. Bei einer Genossenschaft steht die Förderung der Mitglieder – es müssen mindestens drei sein – im Fokus. Diese sind direkt an der Genossenschaft beteiligt. Ein Vorteil der Genossenschaft ist die Nennwertbarriere. In unserem Blogbeitrag zur Genossenschaft haben wir die wichtigsten Fakten für Dich zusammengestellt. Außerdem empfehlen wir Dir das folgende Video von unseren regelmäßig stattfindenden TaxDays. Hier erhältst Du von unserem Steuerexperten Nelson Cremers wichtige Informationen, die Du bei Deinen Überlegungen unbedingt einbeziehen solltest:
Alternative zur Kapitalgesellschaft: Wann macht eine Familienstiftung Sinn?
Als optimale Alternative zu einer Kapitalgesellschaft bietet sich die Gründung einer Familienstiftung an. Hierbei handelt es sich um eine Körperschaft, die auch den Bestimmungen des Körperschaftsteuergesetzes unterliegt. Die Familienstiftung grenzt sich von einer gemeinnützigen Stiftung ab, weil hier die finanziellen Interessen einer Familie im Vordergrund stehen. Dazu zählt auch, dass das Familienvermögen über Generationen hinweg geschützt werden soll. Voraussetzung ist allerdings, dass Du Dich von Deinem Vermögen trennst und es an die Familienstiftung überträgst.
Du solltest über die Errichtung einer Familienstiftung nachdenken, wenn Dein Vermögen mehr als 100.000 Euro beträgt und Du als Investor von einer niedrigeren Besteuerung profitieren möchtest. Du profitierst, wenn Asset Protection zu Deinen wichtigsten Zielen gehört und Du über einen Exit aus Deutschland nachdenkst. Denn mit einer Stiftung ist die Wegzugsbesteuerung für Dich kein Thema. Mit der Erbschaft- und Schenkungssteuer muss sich Deine Familie nur alle 30 Jahre beschäftigen. Denn im Grunde kannst Du nichts von dem Vermögen an die nächste Generation weitergeben, weil das Vermögen ausschließlich der Stiftung gehört.
Alle 30 Jahre schlägt der deutsche Fiskus mit der Erbersatzsteuer zu. Hierbei fingiert das Finanzamt einen Erbfall, den es tatsächlich nicht gibt. Bei dem fingierten Erbfall geht das Finanzamt davon aus, dass das Stiftungsvermögen an zwei Kinder weitergegeben wird. Der Freibetrag steigt damit von 400.000 Euro auf 800.000 Euro. Du kannst die Erbersatzsteuer aber auch komplett umgehen, wenn Du Deine Stiftung in Liechtenstein errichtest.
Wie funktioniert eine Holding-Struktur?
Anders als ein Einzelunternehmen oder eine GmbH ist eine Holding keine eigene Rechtsform. Sie ist ein Zusammenschluss von mindestens zwei Unternehmen, der einem Konzern gleicht. Folglich kannst Du mit einer Holding-Struktur Steuern sparen wie ein Konzern. Hierzu gründest Du eine zweite Gesellschaft, die sich finanziell an Deinem bestehenden Unternehmen beteiligt. Welche Vorteile Dir hier eine GmbH-Holding bringt, haben wir schon an anderer Stelle erläutert. Weil sich mit diesem Konstrukt aber nicht die Wegzugsbesteuerung vermeiden lässt, empfehlen wir Dir die Gründung einer Stiftung, in die Du Deine bestehende Kapitalgesellschaft einbringst. Mit der Einbringung gehen die GmbH-Anteile auf die Stiftung über. Bei einem Wegzug aus Deutschland hat das Finanzamt keine Handhabe, um Dir die Wegzugssteuer aufzuerlegen.
Die Vorteile einer GmbH-Holding bei Ausschüttungen oder einem Verkauf des Tochterunternehmens bleiben Dir auch bei Deiner Stiftung erhalten. Es kommt sogar noch besser, weil sich Deine Steuerlast noch einmal dadurch reduziert, dass das Einkommen einer Stiftung um einen Freibetrag von 5.000 Euro gekürzt wird, bevor die Stiftung es versteuern muss.
Beispiel 6:
Deine Stiftungs-Holding besitzt Immobilien, die sie vermietet. Die Mieteinnahmen werden – anders als bei einer GmbH – nicht zu gewerblichen Einkünften – umqualifiziert. Erzielt die Stiftung z. B. einen Mehrerlös von 60.000 Euro, fällt hier nur die Körperschaftsteuer von derzeit 15% an. Überdies profitiert die Stiftung von § 24 KStG. Hiernach sind die ersten 5.000 Euro von der Körperschaftsteuer befreit. Die Körperschaftsteuer fällt also nur auf das Einkommen von 55.000 Euro an.
GmbH, Stiftung oder Holding gründen: Wie Dir unser SteuerMentoring mit einem fundierten Steuerwissen weiterhilft
In dem vorstehenden Beitrag haben wir Dir gezeigt, wie Du mit einer GmbH Deine Steuerlast senkst und welche Alternativen Dir das Steuerrecht zur Gründung einer Kapitalgesellschaft bietet. Habe hierbei im Blick, dass neben den Vor- und Nachteilen der einzelnen Rechtsformen insbesondere Deine persönlichen Interessen im Vordergrund stehen sollten. Aber auch der Ausgang der nächsten Wahl ist ein maßgeblicher Faktor für Deine Entscheidung. Denn abhängig von der zukünftigen Regierung wird voraussichtlich auch das Steuerrecht für Privatpersonen, Investoren und Unternehmer maßgeblich beeinflusst.
Möchtest Du wissen, wie die Steuerpläne der Parteien im Hinblick auf die Unternehmensbesteuerung aussehen, empfehlen wir Dir unseren Beitrag zur Bundestagswahl 2025 auf diesem Blog. Bist Du daran interessiert, Deine individuelle Steuersituation mit einem Fachmann zu besprechen, laden wir Dich gerne zu unserem nächsten Live-Webinar mit Nelson Cremers ein. Hier bekommst Du die ersten Lösungsansätze, um effektiv Steuern zu sparen. Wir freuen uns auf Deinen Besuch.